Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme und sexuelle Unlust – die Hormone tanzen so manchen Frauen buchstäblich auf der Nase herum. Über die Wechseljahre sprechen mag nur keiner gerne. Schluss damit, denn diese Phase des weiblichen Körpers gehört einfach zum Frausein dazu. Welche Symptome auftreten können, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie man als Frau gestärkt mit seinen Hormonen um die Wette tanzt, erfährst du hier!

Ob US-Schauspielerin Jennifer Aniston oder Michelle Obama als ehemalige First Lady der USA – auch wenn viele Frauen nicht über ihre Menopause sprechen mögen, so haben diese beiden Frauen im letzten Jahr das Gegenteil bewiesen und darüber ehrlich in der Öffentlichkeit gesprochen. Lange Zeit galten die Wechseljahre als Tabu, doch durch den demografischen Wandel hat die Thematik mehr Präsenz bekommen: Prognosen zufolge wird die Weltbevölkerung der Frauen in und nach den Wechseljahren bis 2030 um 47 Millionen Frauen pro Jahr auf 1,2 Milliarden ansteigen. Und als Frau kommt man nun mal nicht drumherum. Irgendwann ist es so weit. Bei der einen früher, bei der anderen später, bei der einen sanft, bei der anderen stärker. Im Klimakterium – die Phase, wenn die Fruchtbarkeit nachlässt – verändert sich das Zusammenspiel der Hormone. Die Wechseljahre beginnen meist ab Mitte 40, wenn die Eierstöcke weniger Geschlechtshormone produzieren und der Eisprung häufiger ausbleibt. Erste Anzeichen: Die Monatsblutungen kommen unregelmäßiger, die Zyklen sind anfangs oft kürzer, später überwiegend länger. Letztendlich enden die Monatsblutungen ganz – auch als Menopause bekannt. Frauen sind zu diesem Zeitpunkt dann durchschnittlich 51 Jahre alt. Ausnahmen bestätigen aber die Regel, sodass bei manchen Frauen die Periode schon mit 45 Jahren endet, während andere ihre Menopause erst mit 55 Jahren erleben.

 

Typische Wechseljahresbeschwerden

Eins vorweg: Das Klimakterium ist keine Krankheit, auch wenn sich Frauen zum Teil unwohl fühlen. Es ist eine ganz normale Phase, da im Laufe der Zeit die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron weniger produziert werden. Dieses kann zu typischen Wechseljahresbeschwerden führen. Nachfolgend eine Übersicht von möglichen Symptomen, die sehr unterschiedlich ausfallen können:

 

Hitzewellen und Nachtschweiß: 

Viele Frauen haben im Klimakterium mit Hitzewellen zu kämpfen – rund 85 Prozent erleben diese. Typische Anzeichen: Ohne Vorwarnung breitet sich eine Hitzewelle über Gesicht, Hals und Oberkörper aus, sodass sich das Gesicht rötet. Ein Schweißausbruch ist die Folge, der einige Minuten anhalten kann. Abgelöst wird dieser von einem Fröstelgefühl. Betroffene Frauen sagen hierzu auch oft „Oh, ich habe wieder eine Welle!“ Bei rund einem Drittel der betroffenen Frauen treten Hitzewallungen über einen Zeitraum von gut fünf Jahren und länger auf. Bei vielen bessern sich Hitzewallungen im Verlauf der Wechseljahre von alleine wieder. Auch nachts schwitzen manche Frauen in den Wechseljahren verstärkt, sodass sie mitten in der Nacht schweißgebadet aufwachen. Weshalb es in den Wechseljahren so häufig zu Hitzewallungen kommt, ist noch nicht ganz geklärt. Vermutlich führt der sinkende Östrogenspiegel zu Schwankungen im Wärmehaushalt des Körpers.

 

Scheidentrockenheit: 

Die hormonelle Umstellung kann dazu führen, dass die Schleimhäute der Scheide dünner und trockener sowie anfälliger für Verletzungen werden. Das zeigt sich auch bei sexueller Erregung, wenn die Scheide nicht mehr richtig feucht wird und Frauen über Schmerzen beim Sex klagen. Deine Gynäkologin oder dein Gynäkologe kann dir in diesem Fall zum Beispiel eine östrogenhaltige Creme verschreiben. Hormonfreie Gleitmittel können ebenfalls zum Befeuchten eingesetzt werden.

 

Stimmungsschwankungen und Unruhe: 

Gerade war die Laune noch gut und eine Stunde später ist einem zum Heulen zumute. Ähnlich wie in der Pubertät, können auch Frauen in den Wechseljahren unter Stimmungsschwankungen leiden, die zum Teil sogar depressive Züge annehmen.

 

Gewichtszunahme: 

Der veränderte Hormonspiegel kann auch Auswirkungen auf das Gewicht haben. Zudem sinkt im Alter der Kalorienbedarf und die Muskelmasse nimmt ab. Wer sich gesund und ausgewogen ernährt und sportliche Aktivitäten in seinen Alltag einbaut, kann hier effektiv gegensteuern.

 

So kannst du Beschwerden in den Wechseljahren lindern:

Hormontherapie: 

Leidest du unter den einen oder anderen genannten Symptomen, möchtest du diese wohl kaum jahrelang ertragen. Gut, dass es Therapiemöglichkeiten gibt. Wer sehr stark unter Wechseljahresbeschwerden leidet, kann eine Hormontherapie mit einer Östrogen-Gestagen-Kombination oder mit Östrogen allein (für Frauen, deren Gebärmutter entfernt wurde) machen. Hier werden Hormone ersetzt, die der Körper nicht mehr selbst produzieren kann. Hormonpräparate gibt es in Tablettenform, als Pflaster, Gel oder Nasenspray. Ärzte stimmen die Behandlung individuell auf die Bedürfnisse der Patientin ab, da das Risiko für Brustkrebs, Herz-Kreislauf- sowie Leber-Erkrankungen und Thrombosen durch die Einnahme der Hormone steigen kann. Daher verfahren die Experten nach dem Grundsatz: So wenig Hormone wie möglich, so viel wie nötig. Sprich, die Hormone werden in der niedrigsten wirksamen Dosierung für die kürzeste mögliche Dauer verschrieben. Wichtig zu wissen: Setzt du die Hormone ab, kehren die Beschwerden leider wieder zurück. Dafür reduziert sich aber zum Beispiel auch wieder das Risiko an Krebs zu erkranken.

 

Pflanzliche Therapie: 

Wer auf Hormone verzichten möchte, sollte sich auf die Pflanzenkraft bei Wechseljahresbeschwerden konzentrieren. So sind Rotklee, die Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) und der Mönchspfeffer (Agnus castus) besonders wirkungsvoll und können schonend den weiblichen Hormonhaushalt in Balance bringen. So regulieren beispielsweise die veganen Bio Mönchspfeffer Kapseln von Bakanasan mit einem hoch dosierten Extrakt aus den Früchten des Mönchspfeffers den weiblichen Hormonhaushalt auf ganz natürliche Weise. Der wertvolle Extrakt enthält natürliche Inhaltsstoffe, die keine Hormone sind, aber eine hormonähnliche Wirkung haben und somit das Zyklusgeschehen sanft harmonisieren. Es ist wichtig, dass du Mönchspfeffer mindestens drei Monate lang regelmäßig täglich einnimmst und auf die Einnahme eines hochwertigen Extraktes aus den Früchten achtest.

Auch Nahrungsmittel, die pflanzliche Östrogene enthalten – sogenannte Phytoöstrogene wie Isoflavone – sind natürliche Substanzen, die ähnlich wie Östrogene wirken. Isoflavone sind in Soja, Linsen, Erbsen, Bohnen, Spargel, Leinsamen oder Vollkornprodukten enthalten.

Gegen Schlafstörungen und innere Unruhe kommen ebenfalls pflanzliche Mittel, wie Passionsblume, Johanniskraut, Baldrian, Hopfen oder Melisse infrage.

Leidest du unter Schweißausbrüchen, probiere es mal mit Salbei. Salbeitee reguliert und reduziert den Schweiß. Bei Schweißausbrüchen und Hitzewallungen täglich über drei Wochen mindestens drei Tassen trinken.

 

Alternative Therapien: 

Die Zeit der Wechseljahre sollte auch dafür genutzt werden, seinen Lebensstil spätestens jetzt anzupassen: Mehr und regelmäßige Bewegung, eine gesunde Ernährung und der Verzicht auf Alkohol und Nikotin tragen allgemein zur Gesundheit bei. Besonders körperliche Aktivitäten wirken sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System, die Knochengesundheit und das allgemeine Fitnesslevel aus. Auch Entspannungstechniken, Atemtraining, Meditation oder Yoga können zu einem gesteigerten Wohlbefinden beitragen – auch wenn mit diesen Methoden Hitzewallungen nicht gelindert werden können. Fürs eigene Gemüt sind diese Ansätze aber auf jeden Fall empfehlenswert. 

Bist du dir unsicher, ob du schon in den Wechseljahren bist? Eine Hormonuntersuchung bei deinem Gynäkologen kann Hinweise liefern. Die Untersuchung kostet allerdings Geld und die Krankenkassen zahlen sie nur in Sonderfällen, etwa beim Verdacht auf vorzeitige Wechseljahre. Erkundige dich hierzu am besten selbst bei deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen.

 

Positive Aspekte der Wechseljahre  

Auch wenn es allerhand Wechseljahresbeschwerden gibt, so bleiben die positiven Aspekte meist unerwähnt. So können nach der Menopause endlich Themen wie Verhütung oder Menstruationsschmerzen ad acta gelegt werden. Nach der Menopause verursacht einer der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen, die Endometriose, meist weniger Beschwerden oder kann sogar ganz aufhören. Auch Myome bilden sich nach der letzten Periode zurück. Ebenfalls kann eine zyklusabhängige Migräne verschwinden.

Wie oftmals im Leben ist es wichtig, diese hormonelle Umstellung zu akzeptieren und die Herausforderung anzunehmen. Bleibe positiv und tausche dich mit anderen Frauen aus, denn du bist nicht alleine mit deinen Beschwerden.

Deine Christin