Schluss mit Sündigen. Die Fastenzeit ist da und damit auch die Chance in Sachen Ernährung und gesünderer Lebensweise ein neues Kapitel in deiner Gesundheitsakte aufzuschlagen. Doch wer denkt, man könne einfach mal eben so fasten, der irrt. Ob Heilfasten oder eine Detox-Kur – beides sollte immer gut geplant sein. Wie das Ganze im Alltag funktioniert, welche Unterschiede es gibt und was Fasten überhaupt für Körper und Geist bedeutet, erfährst du hier.


Was ist Heilfasten und was bringt es mir?

Hast du heute schon verzichtet? So ganz bewusst? Mit voller Überzeugung? Nein? Dann wird es vielleicht Zeit, denn aktuell befinden wir uns gerade in der traditionellen, christlichen Fastenzeit, die von Aschermittwoch bis Karsamstag geht. Christen sind während dieser bestimmten Zeit zum freiwilligen Verzicht auf Nahrung und zum Beten und Geben aufgerufen. Aber sind wir mal ehrlich: Die wenigsten von uns setzen die Fastenzeit genauso um. Deswegen wollen wir uns heute mal anschauen, was Fasten, insbesondere das Heilfasten, überhaupt ist und wie du Detox-Kuren zur Entschlackung deines Körpers im Alltag umsetzen kannst.

Als Fasten bezeichnet man einen vollkommenen oder teilweisen Verzicht von Speisen, Getränken und Genussmitteln über einen bestimmten Zeitraum hinweg. Dieses können wenige Tage sein oder Wochen, wie die christliche Fastenzeit von 40 Tagen. Neben dem religiösen Fasten, ist das Fasten aus gesundheitlichen Gründen sehr beliebt geworden. Diese Form wird als Heilfasten bezeichnet. Gefastet wird hier wegen einer schon bestehenden Grunderkrankung, wie beispielweise bei Stoffwechselstörungen, chronischen Erkrankungen oder physischen und psychischen Erschöpfungszuständen. So häufen sich inzwischen die Beweise, dass sich Heilfasten positiv auf Erkrankungen wie Diabetes Typ 2, Migräne, Rheuma, Schuppenflechte oder einen Reizdarm auswirkt. Häufig soll durch das Fasten eine Änderung des Lebensstiles und der Ernährung (z. B. kalorienreduzierte, vollwertige und ballaststoffreiche Kost) eingeleitet werden.
Das Ziel liegt in einer Reinigung und Entgiftung deines Körpers. Dieser soll während der Fastenzeit von möglichen unerwünschten Stoffen, wie Chemikalien und Schadstoffen befreit werden. Beim Heilfasten geht es aber nicht nur um die körperliche Reinigung, sondern auch um die geistige. Denn in dieser Phase des Verzichts ist nicht nur eine starke Willenskraft gefragt, sondern sie konfrontiert dich auch mit den eigenen Süchten und Emotionen.

Die meisten Fastenkuren werden fünf bis zehn Tage lang durchgeführt – somit ein absehbarer Zeitraum, wie ich finde. Beim richtigen Heilfasten nimmt man nur Wasser zu sich. Bei anderen Heilfastenvarianten, z. B. eine der bekanntesten nach Otto Buchinger, sind auch Säfte, Gemüsebrühe und Tees aus Kräutern erlaubt. Entgegen einer weitverbreiteten Meinung ist Heilfasten somit keine Nulldiät! Als fastende Person nimmst du pro Tag immer noch rund 300 bis 500 Kilokalorien durch Säfte zu dir. Zum Heilfasten gehört außerdem eine Darmreinigung, denn nur mit leerem Darm lässt es sich angenehm fasten. Die Fastenkur dient daher in erster Linie der Reinigung. Und das ist auch der große Unterschied zu einer Diät. Bei einer Diät wird eine Abnahme des Körpergewichts angestrebt. Beim Heilfasten dagegen stehen deine Gesundheit und das geistige Erlebnis des Verzichtens im Vordergrund. Durch den zeitlich begrenzten Verzicht soll dein Stoffwechsel entlastet und dein Organismus entschlackt werden. Dein Körper kann sich während dieser Zeit erholen und zu neuer Kraft kommen. Ganz nebenbei werden während des Fastens verstärkt unnötige Reserven und aufgestaute Stoffwechselprodukte abgebaut. Wie das geht? Du unterbrichst bewusst eingeschliffene Lebensgewohnheiten und schaffst dabei ausreichend Platz für gesundheitsfördernde Maßnahmen. Es geht dabei nicht nur ausschließlich um das Essen, sondern auch um das Abwerfen von seelischem Ballast, um das Finden innerer Ruhe, um das Ankommen im Hier und Jetzt – kurz: um das Zurückfinden zu dir selbst, damit du deine Selbstheilungskräfte anregen kannst.  


Darf ich Heilfasten?

Trotz seiner Heilwirkung ist Fasten nicht für alle Personen geeignet. So sollten Kinder und Jugendliche sowie Schwangere und Stillende auf keinen Fall auf Nahrung über einen längeren Zeitraum verzichten. Auch Menschen über 70 Jahren und mit bestimmten körperlichen und seelischen Erkrankungen, sollten das Fasten meiden. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Körperliche und geistige Immobilität
  • Krebserkrankungen
  • Schwerwiegende psychische Erkrankungen und seelische Labilität
  • Herzkranzgefäßerkrankungen
  • Diabetes mellitus Typ I
  • Erhöhter Harnsäurespiegel
  • Niereninsuffizienz/Dialyse

 

Wichtig: Wenn du unter chronischen oder akuten Erkrankungen leidest, sollte immer der Hausarzt mit einbezogen werden und entscheiden, ob Fasten ohne Aufsicht ratsam ist! Es gibt übrigens mittlerweile auch viele ausgebildete Fastenärzte, die einem beratend zur Seite stehen.

Jetzt geht’s los: Wie Heilfasten funktioniert

Wenn du dich mit dem Heilfasten beschäftigst, dann solltest du gut vorbereitet in diese ganz bestimmte Phase deines Lebens gehen. Nachfolgend findest du eine kleine Anleitung:

  1. Schau in deinen Kalender, wann du für dich den optimalen Zeitpunkt zum Fasten findest. Du brauchst dir nicht extra Urlaub dafür nehmen, aber du solltest genügend freie Zeit einplanen. Markiere dir einen Zeitraum von sieben bis elf Tagen. Darin sind die Vorbereitungs- und Entlastungstage bereits eingeschlossen.

  2. Starte mit der Vorbereitung und kaufe jetzt alles ein, was du für deine Fastentage brauchst. Dazu gehören Kräutertees, frisches Gemüse für die selbstgemachte Gemüsebrühe, Kartoffeln, Reis, Karotten, Sellerie, Lauch, Zwiebeln, Fenchel und frische Kräuter, wie Petersilie, ungesalzene Gemüsesäfte (Tomaten, Rote-Bete- oder Sauerkraut-Saft eignen sich besonders gut) und Obstsäfte ohne Zuckerzusatz. 

  3. Entlaste ein bis zwei Tage vor dem eigentlichen Fastenbeginn deinen Darm, indem du auf Kaffee und Alkohol verzichtest und ihm nur noch leichte Kost zuführst. Du kannst zum Beispiel einen Reistag einlegen, indem du morgens, mittags und abends je 50g Reis mit gedünstetem Gemüse isst. Morgens kannst du das Gemüse durch etwas Obst austauschen. Auch Haferflocken eigenen sich für einen sogenannten Hafertag: Koche jeweils 35g Haferflocken mit Wasser auf und mische sie mit Obst oder Gemüse zu den jeweiligen drei Tageszeiten. 

  4. Nun kannst du frei wählen, ob du eine Darmreinigung am Vorabend des ersten Fastentages durchführen möchtest oder nicht. Für viele gehört die Darmreinigung dazu. Hierfür kannst du Glauber- oder Bittersalz verwenden. Die abführende Wirkung setzt rund 10 Stunden später ein. Der Vorteil soll sein, dass der Hungerreiz bei einem leeren Darm reduziert wird und du dich sauberer von Innen fühlst. 

  5. Nun geht’s wirklich los. Eine fünf- bis siebentätige Fasten-Phase ist zum Start empfehlenswert. Denn die notwendigen Stoffwechselvorgänge in deinem Körper werden in dieser Zeit veranlasst. Aber auch mit bereits drei oder vier Tagen hast du deinem Körper etwas Gutes getan. Hauptsache du änderst überhaupt etwas in deinem Ernährungsalltag. Wer länger fasten möchte, sollte dieses nur unter ärztlicher Aufsicht machen. 

  6. Ab jetzt ist nur noch flüssige Nahrung erlaubt. Um den Abbau von deinen Muskeln zu vermeiden, wird beim Heilfasten immer eine geringe Zufuhr von Kalorien gewährleistet. Um deinen Stoffwechsel umzustellen, darfst du max. 500 Kalorien zu dir nehmen. Erlaubt sind ungesüßte Kräutertees, stilles Wasser (gerne bis zu 3 Liter) und deine selbst zubereitete, durchgesiebte Gemüsebrühe sowie morgens und abends ein Glas Obst- oder Gemüsesaft.

  7. Am dritten Fastentag bekommst du mit hoher Wahrscheinlichkeit ein positives Hochgefühl. Du merkst, dass Fasten fällt dir nicht mehr so schwer, dein Körper gewöhnt sich daran und bekommst mehr Energie.

  8. Langsam wirst du sauer. Vielleicht schlägt auch deine Laune um, aber eigentlich meine ich, dass durch die Stoffwechselumstellung beim Fasten vermehrt sogenannte Ketonkörper in deinem Organismus entstehen. Diese machen den Körper sauer. Um die Säure aus dem Körper zu schleusen, kannst du diese über deine Lunge ausatmen. Daher ist auch ausreichend Bewegung in Form von Spaziergängen an der frischen Luft wichtig. Auch leichtes Yoga oder Qigong können dir guttun. Lass dabei deine Gedanken schweifen und konzentriere dich auf deinen Körper.
  9. Nicht nur aktive Stunden, auch Stunden der Ruhe gehören zum Heilfasten dazu, um deinen Stresspegel zu reduzieren. Ob in Form von Meditation, ein Gang in die Sauna, dein aktuelles Lieblings-Buch lesen, Musik lauschen oder einfach auf dem Sofa die Augen schließen – mache das, womit du dich gerade in der Situation wohl und entspannt fühlst.

  10. Ob am 6., 7. oder 8. Tag – entscheide selbst, wann Schluss ist und du mit dem Fasten aufhören möchtest. Sei stolz auf dich, denn nun hast du die Zeit des Verzichtens geschafft. Herzlichen Glückwunsch! Passe aber auf, dass du dich nun nicht gleich mit einer Tüte Chips, einem Steak oder einem Glas Wein belohnst. Auch wenn du Heißhunger hast: Gewöhne deinen Darm wieder langsam an feste Nahrung. Das kannst du am ersten Tag mit einem geriebenen Apfel oder einer gekochten Kartoffel am besten machen. An den darauffolgenden zwei Aufbautagen kommt dein Darm wieder langsam in Schwung. Das gelingt ihm mit kleinen Portionen in Form von Reis mit gekochtem Gemüse oder Obst am leichtesten.

                    Insgesamt kann man sagen, dass neben einer reichlichen Flüssigkeitszufuhr, sich Bewegung und Entspannung in Balance halten sollten. Höre in dich hinein und achte auf dich und deinen Körper in dieser ganz besonderen Phase. 


                    Detox-Kur als Alternative?

                    Beim Heilfasten stehen Körper und Geist im Mittelpunkt des Verzichts. Wenn du eine Detox-Kur machst, dann ist dieses kein Verzicht im strengen Sinne. Detox bedeutet Entgiften und kommt vom englischen Wort „Detoxification“, also Entgiftung, und bedeutet, deinen Körper von den Folgen ungesunder Ernährung, Alkohol, Zigaretten, Umweltschadstoffen und Stress zu reinigen. Detox ist somit eine natürliche, sanfte Art, Körper und Seele zu entgiften. Spätestens wenn du dich ohne vermeintlichen Grund ständig müde und antriebslos fühlst, dein Teint fahl erscheint und dir dein Alltag über den Kopf wächst, wird es Zeit für eine kleine Detox-Einheit. 

                    Deinem Körper werden hierzu vor allem basenbildende Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Kräuter zugeführt. Um so wenig Umweltgifte wie möglich aufzunehmen, solltest du unbelastete Lebensmittel aus biologischem Anbau bevorzugen. Auch viel Trinken (Wasser, ungesüßte Tees) ist ein Muss.
                    Säurebildner wie Fleisch, Zucker und Weißmehlprodukte werden beim Detoxen vermieden. Auf diese Weise können belastende Stoffe – also Säuren – neutralisiert und in Verbindung mit einer hohen Flüssigkeitszufuhr aus deinem Körper bzw. Bindegewebe abtransportiert werden. Durch den körpereigenen Frühjahrsputz kommt dein Stoffwechsel in Schwung und unsere Zellen werden wieder mit genügend Energie versorgt, so dass du dich fitter, wacher und schöner fühlst. Durch abgestimmte Detox-Bäder, -Wickel, -Massagen, -Yoga-Übungen und ggf. -Infusionen kann dein Körper zusätzlich beim Entschlacken und Entgiften unterstützt werden. Wer pflanzliche Unterstützung sucht, kann sich mit Artischocken Dragees helfen. Die enthaltenen Bitterstoffe regen deine körpereigene Verdauung und den Stoffwechsel ganz natürlich an und sorgen so für eine spürbare Erleichterung. Die Artischocken Dragees von Bakanasan sind nicht nur wohltuend für Magen, Leber und Galle, sondern unterstützen auch die natürliche Fettverdauung mit hochdosiertem Artischockenblätter-Extrakt. Die enthaltenen Bitterstoffe regen deine Verdauungssäfte an und unterstützen so dein gesamtes Verdauungssystem. 

                     

                     

                    Wie du gemerkt hast, hat das Heilfasten oder Detox-Kuren nicht nur etwas mit dem Verzicht auf Schokolade oder Alkohol zu tun. Das echte Heilfasten ist ein tiefgreifender Prozess, der viel in deinem Körper und Geist verändern kann. Vielleicht ist am Ende der Fastenzeit dein persönliches Fazit, dass du statt dem Fast-Food-Mechanismus zu verfallen, es doch viel schöner findest, sich bewusst genussreich und gesund zu ernähren.

                    Deine Christin