Ein Termin jagt den nächsten, dazu noch unzählige, unbeantwortete Nachrichten und E-Mails auf dem Smartphone, berufliche Verpflichtungen sowie private Erledigungen, die uns Zeit und Nerven rauben. Wir sind ständig „on“, haben vielleicht sogar schlaflose Nächte und unruhige Stunden mit Kopfkinoszenarien, was noch alles erledigt werden „muss“. Kennst du das auch?

Auf die Plätze, fertig, stopp

Auf Dauer macht sich irgendwann die fehlende Ruhe in deinem Körper bemerkbar, indem wir uns erschöpft fühlen, immer öfter krank werden, uns nicht mehr so gut konzentrieren können, Kopfschmerzen haben oder unter Schlafstörungen leiden. Tatsache ist, dass chronischer Stress auch unsere Abwehrkräfte mindert und unser Immunsystem schwächt. Die Ursachen sind u.a. der stetig erhöhte Spiegel des Stresshormons Cortisol, dass eigentlich nur in Ausnahmefällen aktiv sein sollte. Gerade in Zeiten von Corona ist das brisant. Um dieser immer schneller drehenden Spirale vorzubeugen und deine Gesundheit zu schützen, ist es wichtig, auch mal an sich selbst zu denken, sich „Me-Time“ zu gönnen und „Stopp“ zu sagen. Mit welchen Tipps das gelingen kann, verrate ich dir nachfolgend.

10 Tipps zum Abschalten

Sei stolz auf dich, denn du hast schon mal einen Anfang gemacht, indem du für dich festgestellt hast, dass du dir selbst etwas mehr Zeit schenken möchtest. Nun nehme ich dich an die Hand und möchte mit dir zusammen die Seele baumeln lassen. Vielleicht bringt dich ja auch der eine oder andere Tipp von mir zur nötigen Ruhe.

1. Etabliere ein Feierabend-Ritual

Wenn du Feierabend machst, behandle diesen gerne auch so. Denn sonst kann er dir keine Erholung schenken. Für heute ist Schluss, morgen geht’s weiter. Belohne dich stattdessen für den stressigen Tag mit einem schönen Ritual. Sei es dein aktueller Lieblingssong auf dem Heimweg, einer wärmenden Tasse Tee zu Hause oder ein Telefonat mit der besten Freundin.

2. Sei offline

Ob Smartphone, Laptop oder Fernseher – wortwörtlich solltest du mal abschalten. Schalte den Laptop, dein Handy, dein Tablet oder deine Streamingkanäle einfach mal aus. Sei offline, ganz bewusst und am besten täglich für mehr als eine Stunde. Anfangs mag dieses digitale Detox für dich ganz schön schwer sein, aber sind wir mal ehrlich: du verpasst nichts, rein gar nichts, wenn du mal ein, zwei oder drei Stunden nicht online bist. 

3. Gehe in die Natur

Bereits 20 Minuten in der Natur reichen aus, um Stress spürbar zu reduzieren. Wissenschaftler der University of Michigan sprechen in dem Zusammenhang im Fachmagazin „Frontiers in Psychology“ auch von einer „Naturpille“. Dabei stellte sich heraus: Schon nach zehn Minuten an der frischen Luft sank das Stresslevel der Testpersonen, nach 20 Minuten war der Cortisolspiegel um 21 Prozent niedriger als zu Beginn. Auch kein Wunder, denn sind wir mal ehrlich: Ein Spaziergang zwischen Vogelgezwitscher, den Düften der Pflanzenwelt, Blätterrascheln oder dem Knacken von Gehölz unter den Füßen ist doch viel entspannter als das Hupen von Autos, überfüllten Straßen und Parkplatz-Chaos. Ein Waldspaziergang ist somit die ultimative Art einen Gang zurückzuschalten.Und jetzt komme nicht mit der Ausrede, dass es vielleicht gerade zu kalt und zu ungemütlich ist. Packe dich warm ein und raus geht’s!
Auch wenn du in der Großstadt lebst, kannst du dir ein Stück „Natur“ in deinen Alltag holen: Ob beim Wochenend-Ausflug ans Meer, an den See oder in die Berge, beim Spaziergang in der Mittagspause durch den Park oder die grüne Oase auf dem eigenen Balkon oder im Schrebergarten – werde kreativ und spüre, wie wertvoll die Natur zu jeder Jahreszeit ist.

4. Entspannungsübung

Autogenes Training, Atemübungen oder Yoga – probiere verschiedene Übungen aus und finde heraus, womit du besonders gut abschalten kannst. Gerade im Winter, wenn es früh dunkel wird, zünde dazu eine Kerze an, mache es dir gemütlich und lausche in dich hinein. Als kleinen Wegweiser kannst du zum Beispiel diese kleine Achtsamkeitsübung in deinen Alltag integrieren: Atmen, Lächeln, Innenhalten – kurz ALI. Tief atmen hilft dir, deinen Körper besser zu spüren. Wenn du lächelst, streichelst du deine Seele. Und wenn du innehältst, bist du ganz im Hier und Jetzt. So einfach und so wirkungsvoll.

5. Sei aktiv

Stress abbauen und den Akku wieder aufladen, kannst du auch wunderbar beim Sport, weil dadurch Glückshormone produziert werden. Bist du dabei draußen und atmest noch frische Luft ein, steigert das dein gutes Körpergefühl automatisch und schenkt dir eine extra Portion Entspannung. Ob Radfahren, Gartenarbeit, Walking, Joggen oder Yoga auf der Parkwiese – schaue, was dir Spaß bringt, was dich erfüllt und vor allem, was dich entspannt.

6. Ruhige Momente

Neben aktiven, sportlichen Momenten, die zum Abschalten anregen, sind auch ruhige Momente das A und O im Alltag. Lege dich bewusst täglich mindestens 15 Minuten auf dein Sofa, auf dein Bett oder in die Badewanne. Ob du währenddessen liest, schläfst oder einfach in den leeren Raum schaust, ist ganz und gar deine Entscheidung. Atme dabei tief in dich hinein und spüre deinen Atem, wie er deinen Körper von Kopf bis Fuß mit Sauerstoff versorgt.

7. Einfach mal „Nein“ sagen

Gehörst du auch zu den Personen, die schlecht „Nein“ sagen können und sich damit immer noch mal eine Aufgabe on top aufladen? Dann ist jetzt Schluss damit! Wenn die externe Bitte für dich Stress auslöst, dann lehne zukünftig ab. Das zeugt nicht von mangelnder Hilfsbereitschaft oder Egoismus, sondern von Fürsorge für dich selbst.

8. Suche dir ein neues Hobby

Nimm dir Zeit für dich und überlege, was deine Leidenschaft sein könnte. Zeichnest du gerne? Hast du Lust Stricken zu lernen? Oder wolltest du schon immer mal Tai-Chi oder vielleicht Italienisch lernen? Dann los! Denn gibst du dich regelmäßig deinem Hobby hin, wirst du dabei nicht nur Zeit und Raum vergessen, sondern auch das Gedankenkarussell des Alltags stoppen.

9. Zeit mit Partner und Freunden verbringen

Verbringe regelmäßig bewusste Zeit mit deinem Partner und mit guten Freunden, denn als soziales Wesen ist es für dein Wohlbefinden wichtig, Kontakte zu pflegen. Nimm dir dabei bewusst Zeit! Schiebe keine Verabredung dazwischen und genieße die gemeinsamen Momente. Denn gemeinsame Zeit ist oft kostbarer als alles andere.

    10. Tagebuch führen

    In der Jugend war es en vogue seine Gedanken in Form eines Tagebuches niederzuschreiben. Doch wer macht das im Erwachsenenalter noch? Die wenigsten. Dabei kann Schreiben ein unheimlich befreiender Prozess sein und dich dabei unterstützen, dem Gedankenkarussell in deinem Kopf zu entfliehen. Nimm dir also ein Stift und ein Notizbuch zur Hand und schreibe positive Erlebnisse, wie auch Sorgen oder Ängste auf. Viele empfinden das Schreiben als eine Befreiung – du vielleicht auch? 

    Ich würde mich freuen, wenn ich dich mit dem einen oder anderen Tipp zum Entspannen beflügeln kann. Unabhängig davon zählt beim Abschalten aber vor allem eins: Suche dir etwas, was zu dir und deinem Leben passt. Denn je wohler du dich fühlst, desto eher findet die Maßnahme einen festen Platz in deinem Alltag. Denn Abschalten ist keine Kostbarkeit, die du dir ab und zu gönnen sollst, sondern eine absolute Notwendigkeit! Lass uns gemeinsam loslegen – aber bitte ganz entspannt!

    Deine Christin