Weihnachtsbäume im Topf: Die Vor- und Nachteile im Überblick.

In wenigen Wochen ist es schon wieder soweit: Weihnachten steht vor der Tür. Das Wohnzimmer ist festlich dekoriert, die Familie oder Freunde sind eingeladen. Selbstverständlich darf der passend geschmückte Weihnachtsbaum nicht fehlen. Ob selber schlagen, beim Baumarkt kaufen oder einen Plastikbaum aufstellen – du hast die Wahl. Vielleicht hast du schon mal darüber nachgedacht, dir einen Tannenbaum im Topf zu holen, den du nach dem Fest in deinen Garten pflanzen kannst. Klingt zunächst nach einer nachhaltigen Idee. Aber funktioniert das wirklich? Und welche Pflegetipps sind hier zu beachten? Das erkläre ich dir mit weihnachtlicher Vorfreude!

 

Was wäre Weihnachten ohne eine festlich geschmückte Tanne? Für die meisten von uns gehört der prächtige Tannenbaum einfach mit dazu und ist das optische Highlight am Heiligabend. Jedoch kommt der hübsch geschmückte Baum immer mehr in den Verruf: Die rund acht bis zwölf Jahre alte Tanne darf wenige Tage unser Wohnzimmer verschönern und wird dann im Januar lieblos entsorgt. Abhilfe soll hier der Weihnachtsbaum im Topf schaffen, der nicht extra gefällt werden muss, sondern weiter im Garten wachsen darf.

 

Welche Tanne darf es sein?

Du möchtest eine Tanne im Topf in diesem Jahr kaufen? Dann gibt es ein paar Kleinigkeiten zu beachten, denn nicht alle Bäume sind für ein Leben im Topf geeignet. Vor allem immergrüne Gehölze, die bis vor kurzem im Freiland gezogen wurden, gehen recht schnell ein, da ihre empfindlichen Wurzeln oft beim Eintopfen beschädigt werden. Aus diesem Grund solltest du einen Tannenbaum wählen, der bereits von Anfang an im Topf gewachsen ist. Auch die Art des Baumes ist für ein erfolgreiches Überleben des Weihnachtsbaumes entscheidend: So ist zum Beispiel die beliebte Nordmanntanne nicht besonders gut für die Topfhaltung geeignet, da sie eine tiefe Pfahlwurzel ausbildet. Vorzuziehen sind Fichten als Flachwurzler, da diese sich auch eingesperrt im Topf wohlfühlen und nicht tiefe Erdschichten mit viel Freiraum benötigen.

 

Die Vorteile vom Weihnachtsbaum im Topf

Der Pluspunkt gegenüber einem frisch geschlagenen Weihnachtsbaum im Christbaumständer ist beim Tannenbaum im Topf ganz klar der Aspekt der Nachhaltigkeit. Statt jährlich einen Weihnachtsbaum zu kaufen, kann der Weihnachtsbaum im Topf in der Theorie über mehrere Jahre hinweg genutzt werden. Aber Vorsicht: Mittlerweile stammen auch viele der Topfbäume aus Monokulturen, die oftmals mit Pestiziden belastet sind und mit Kunstdünger versorgt werden. Achte deswegen beim Kauf deines Baumes auf regionale Herkunft. Wenn dieser auch noch aus biologischer Forstwirtschaft stammt, um so besser. Der Nachhaltigkeitseffekt ist hier besonders groß. Diesen kannst du auch nach dem Weihnachtsfest bei dir zu Hause fortsetzen, indem du die Tanne entweder als Topfpflanze weiternutzt oder in deinen Garten umsiedelst. Dazu gebe ich dir später im Detail noch mehr Informationen. Für alle die sich übrigens immer über die Nadeln auf dem Fußboden ärgern: Im Gegensatz zum typischen Tannenbaum nadelt der Artgenosse im Topf nicht ganz so stark. Dazu aber gleich noch mehr im nächsten Absatz.

Die Nachteile vom Weihnachtsbaum im Topf

Die Tanne im Topf hat jedoch nicht nur positive Seiten. Bist du zum Beispiel ein Fan von großen Bäumen, die du ausladend schmücken kannst, wird es schwierig. In der Regel musst du dich mit kleinen Weihnachtsbäumen zufriedengeben – größere Bäume brauchen aufgrund ihrer Wurzeln einen extrem sperrigen Topf, der on top noch mit einem erheblichen Gewicht daherkommt. Hast du den Topf im warmen Wohnzimmer stehen, wunder dich nicht, wenn deine Tanne Nadeln verliert. Der abrupte Temperaturwechsel von der Kälte draußen in die Wärme drinnen führt in vielen Fällen dazu, dass die Bäume einen Teil ihrer Nadeln lassen. Dies kannst du verringern, indem du den Baum langsam an die neuen Indoor-Bedingungen gewöhnst. Wie das funktioniert? Platziere ihn übergangsweise in einem unbeheizten, hellen Raum. Ein kühles, lichtdurchflutetes Treppenhaus, ein Flur oder ein Kellerraum mit großen Fenstern bieten sich hier an. Rund eine Woche sollte sich das immergrüne Gehölz an die neuen Bedingungen gewöhnen, bevor du ihn schließlich ins warme Wohnzimmer stellst. Auch hier ist ein möglichst heller Platz am Fenster, weit weg von der Heizung, zu empfehlen. Wie du merkst, ist die Tanne im Topf nicht ganz so leicht zu händeln – auch was den Pflegeaufwand angeht, wie du jetzt erfahren wirst. 

Optimale Pflege für die Tanne im Topf

Wenn du dich nämlich in diesem Jahr für einen Weihnachtsbaum im Topf entscheidest, ist die richtige Pflege die Basis, um an den besinnlichen Feiertagen deiner Familie oder deinen Freunden einen gesunden und schön geschmückten Baum präsentieren zu können. Wie schon erwähnt, ist nicht nur die Übergangsphase von außen nach innen ausschlaggebend, sondern auch der Standort, denn warme Heizungsluft mögen die Bäumchen gar nicht. Natürlich hat das Immergrün auch Durst: Damit die Nadeln nicht austrocknen und ihre kräftige, grüne Farbe verlieren, besprühe sie alle paar Tage mit einer mit Wasser gefüllten Sprühflasche. Zusätzlich solltest du deinen Weihnachtsbaum im Topf alle zwei Tage mit lauwarmem Wasser gießen. Wichtig: Es darf keine Staunässe entstehen. Wenn du längerfristig etwas von deinem Topf-Baum haben möchtest, solltest du ihn maximal zwei Wochen im warmen Wohnzimmer aufstellen. Danach solltest du deinen Weihnachtsbaum wieder step-by-step an eine kältere Umgebung gewöhnen und ihn draußen an der frischen Luft platzieren. Verbleibt deine Pflanze auch den Rest des Jahres im Topf, braucht dein Christbaum zusätzliche Pflege. Wie jede andere Kübelpflanze muss nämlich auch der Nadelbaum regelmäßig gedüngt und gegossen werden. Möchtest du, dass die Pflanze ordentlich wächst, solltest du sie alle paar Monate umtopfen. Der neue Topf sollte rund 10 cm größer sein als der alte. Achte beim Umtopfen darauf, dass du keine Wurzeln verletzt. Wässer nach dem Umtopfen deinen Weihnachtsbaum ausreichend und achte in den ersten Tagen besonders auf die Balance zwischen nasser und trockener Erde.

Mit der Pflege ist es eh so eine Sache: Tannen reagieren verzögert auf Pflegefehler – so kann die Ursache, warum der Baum gerade nadelt, einige Wochen zurückliegen. Auch darf der Ballen nicht zu trocken und nicht zu nass sein. Hier muss du Fingerspitzengefühl beweisen, damit dein Bäumchen optimal mit Wasser versorgt ist. Nach den ersten Tagen mit Minusgraden empfehle ich dir deine Tanne mit speziellen Tannendünger zu düngen, um ihn mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen.

 

Optimale Pflege für die Tanne im Garten

Neben der Kultivierung im Kübel, kannst du deinen Baum auch in die Erde deines Gartens pflanzen. Der perfekte Zeitpunkt ist ab Mitte März bei frostfreiem Boden und Temperaturen im Plusbereich. Damit dies gelingt, achte auf besonders viel Platz in der Umgebung. Tannen und Fichten bevorzugen helle bis halbschattige Standorte mit einem eher feuchten Boden. Hast du einen guten Standort gefunden, mach dich an die Arbeit: Grabe ein Loch, das mindestens 10 cm tiefer ist als der Pflanzenballen selbst. Nun kannst du den Baum vorsichtig aus seinem alten Topf lösen. Pass auf, dass du die Wurzeln nicht verletzt und behandle das Bäumchen lieber wie ein rohes Ei. Stecke den Nadelbaum in das Erdloch und fülle dieses mit Erde und Humus auf. Der Stamm sollte so von dir platziert werden, dass dieser nicht mit Erde bedeckt wird. Gieße deinen Baum in den ersten 2-3 Wochen täglich mit ausreichend Wasser, damit er gut anwachsen kann.

Falls du überlegst, deinen Baum im Dezember fürs nächste Weihnachtsfest wieder auszugraben, muss ich dich leider enttäuschen: Ein erneutes Ausgraben würde die Wurzeln in der Erde zu sehr beschädigen. Im schlimmsten Fall kommt es dann zum Absterben des Baumes.

Stattdessen kannst du natürlich auch draußen deine Tanne mit witterungsbeständigen Weihnachtskugeln und Kerzen schmücken oder einfach den Anblick deines grünen Bäumchens in deinem Garten genießen – und wer weiß, vielleicht hast du ja schon in einigen Jahren ein kleines Tannen-Wäldchen bei dir Zuhause mit vielen schönen Erinnerungen an deine vergangenen Weihnachtsfeste stehen.

Deine Christin